„Es ist einiges bei uns abgefallen. Nach den letzten Niederlagen und den nicht so starken Leistungen von uns, tut so ein Sieg sehr gut.“ Torhüter Malte Semisch war nach dem 33:30-Heimsieg von GWD Minden gegen die TSV Hannover-Burgdorf sichtlich zufrieden. „Wir waren von Beginn an konzentriert, haben gut gedeckt und vorne getroffen. Hannover hat viel probiert um ranzukommen, aber dann haben wir es geduldig zu Ende gebracht. Trotzdem wissen wir natürlich, dass wir noch Steigerungspotenzial haben.“
Die Punkte vier und fünf auf der Habenseite des Aufsteigers sorgten zwar für Erleichterung und zwischenzeitliche Luft im Keller, was aber noch sehr viel wichtiger war, ist die Tatsache, dass es auf die zuletzt eklatant deutlichen Niederlagen (27:42 in Berlin, 24:34 gegen Lemgo, 28:39 in Wetzlar, sowie Acht-Tore-Schlappen in Kiel und gegen Gummersbach) eine Antwort gab. Und zwar eine aus Sicht der Grün-Weißen richtige.
Entsprechend zufrieden war denn auch Trainer Aaron Ziercke. Und das nicht nur mit dem Heimsieg, sondern auch der Art, wie sein Team aufspielte. „Wir sind geschlossen aufgetreten, haben zu keinem Zeitpunkt in irgendeiner Form gewackelt. Ich kann den Jungs diesmal nur ein Kompliment aussprechen.“ Vor allen Dingen die Tatsache, dass seine Mannschaft vom Start weg aufzeigte, wer dieses Spiel gewinnen will, imponierte ihm.
Es war aber auch endlich mal wieder ein Spiel, in dem Ziercke die Möglichkeit besaß, verstärkt zu wechseln und seinem verbliebenen Personal auch mal Pausen zu gönnen. Der dünne Kader hatte Spiel für Spiel an der Substanz gezehrt. Phasen, in denen es nicht so lief wie erhofft, waren stets an der Tagesordnung. Was aber geht, wenn bis auf die Langzeitverletzten Alexander Weck und Daniel Astrup fast alle Mann an Bord waren, zeigte das Spiel gegen Hannover klar auf. 
Und ein weiterer Aspekt, den auch der frühere Mindener Spieler, Ex-Bundestrainer und derzeitige Coach der Niedersachsen Christian Prokop hervorhob, war mitentscheidend: „Wir besitzen die Qualität ein solches Spiel zu gewinnen. Aber dafür gehören dann auch Geschlossenheit, der entsprechende Einsatzwille und die Konzentration beim Abschluss.“ Das alles habe in Teilen gefehlt. Hier hätte GWD Vorteile gehabt und daher auch verdient gewonnen.
Es war eine Botschaft, die einem Fingerzeig für die Zukunft gleichkommt. Man muss nicht immer den dickeren Geldbeutel haben und dadurch Vorteile in der qualitativen Zusammensetzung einer Mannschaft besitzen. Es sind oft die Einstellung, mit denen man auch gegen stärkere Teams eine gute Figur abgeben kann.
Und als Aufsteiger in eine Liga, in der alle Konkurrenten deutlich höhere Etats vorweisen, muss man eben durch andere Stärken brillieren. Allerdings geht das nur, wenn dem Trainer nicht laufend wichtige Spieler als Stützen durch Verletzung wegbrechen.
Gegen Hannover war erstmals wieder eine personelle Besserung zu erkennen. Und schon ging man als Sieger vom Feld. Aaron Ziercke ist daher zu wünschen, dass sich die Situation mit fast komplettem Aufgebot noch lange anhalten wird. Dann sollte auch das eine oder andere Pünktchen noch für herausspringen.
(Foto: GWD)